Die Band im Background …

Die eigene Band aus der Konserve… https://moises.ai macht es möglich.

Wenn man, wie ich, oft alleine musiziert, hat man manchmal den Wunsch – die restlichen Instrumente einer Band – Schlagzeug, Bassbegleitung – dazu, das wäre nicht schlecht.

Vor einiger Zeit habe ich in diesem Bereich recht intensiv mit midi-Dateien herumexperimentiert. Jeder weiß, dass in midi-Dateien die Instrumente in einzelnen Spuren aufgezeichnet und beim Abspielen wieder in reale Musik umgewandelt werden. Da ich ein Fan von OpenSource-Anwendungen bin und ich nicht einen Haufen Geld für meine Hobbymusik berappen möchte, wird eben vieles probiert. So ist es beispielsweise – begrenzt – möglich gp3-Dateien mit TuxGuitar einzulesen, diese in midi-Dateien zu Exportieren und anschließend bspw. mit LMMS – Linux Multimedia Studio – wieder zu Importieren. In LMMS muss man dann die einzelnen Spuren auf den eigenen SoundFont anpassen. Hat man das arrangiert, kann man das Tempo beeinflussen, die Tonhöhe anpassen, einzelne Spuren deaktivieren, … Als Letztes Exportiert man das Ergebnis, hat aber nur das wav-Format zur Verfügung, welches ich mit Audacity in mp3-Dateien umwandle. Ganz schön Aufwändig, kann man sagen.

Vor wenigen Tagen bin ich über einen Beitrag in der ct-Computerzeitschrift auf eine Internetseite gestoßen – moises.ai – sehr interessant.

Galt es doch bisher als unmöglich eine mp3-Datei in die einzelnen Instrumentenspuren zu zerlegen. Durch KI ist es den Entwicklern gelungen genau dieses zu tun. Gleich vorweg, es wird nicht alles gleich gut funktionieren. Nach einer Anmeldung per E-Mail-Adresse kann man erste „Gehversuche“ unternehmen. Hier die Schritte:

  • Man Importiert die gewünschte Datei durch Hochladen – Titeltrennung
  • Tracks separieren

Bereits jetzt kann man im Browser einzelne Spuren deaktivieren, die Lautstärke beeinflussen… – Cool.

An dieser Stelle gleich ein paar Anmerkungen. Ich verwende Firefox, empfohlen wird Chrome als Browser, da dann erweiterte Möglichkeiten bereitgestellt werden. Für das, was ich vor habe empfinde ich Firefox als wesentlich besser geeignet.

Einschränkungen der „freien“ Version:

  • Musikstücke werden nach 5 Minuten abgeschnitten – die meisten Musikstücke sind kürzer
  • maximal 4 Spuren werden getrennt – das reicht für mich fürs Erste völlig aus.
    • Vocals
    • Drums
    • Bass
    • Others
  • die einzelnen Spuren lassen sich in gängige Audioformate exportieren – ausgezeichnet
  • Chords werden nur für die erste Minute angezeigt
  • die Anzahl der Titel pro Monat ist auf 5 beschränkt – das schmerzt

Bei den Titeln, die ich probiert habe, hat die Trennung erstaunlich gut funktioniert. Das Schlagzeug ist sauber, vielleicht ein wenig zu leise. Auch die Bass-Spur hat erstaunlich gut funktioniert, auch etwas zu leise. Beim „geraden“ Gesang war ich sehr überrascht, wie gut das für den Beispieltitel funktioniert hat. Beim Background verschwindet ein erheblicher Teil in der Spur Other… aber immer noch sehr zufriedenstellend.

Für die weitere Bearbeitung exportiere ich mir die einzelnen Spuren, die ich dann idR. in der Reihenfolge Drums, Bass, Other und Vocals in Audacity importiere und nach Wunsch bearbeite, die Lautstärke für Drums und Bass erhöhe, die Vocals ausblende und nur den Background/Echos stehen lasse.

Nach einem Export in mein Wunschformat – mp3 – kann ich das Ergebnis verwenden. Ich bin ganz zufrieden, musste aber feststellen, dass ich wohl kaum das Tempo konstant halten kann – das heißt, üben, üben, üben, …

Gegenüber der Bearbeitung mit midi-Dateien, ist das so viel einfacher und flexibler. Wenn man dann noch weiß, dass gp3-/midi-Dateien schwer zu finden sind und – ich hatte es in der Einführung einfach weggelassen – die Drums bei dem Prozess verloren gehen…

Ich habe bisher sehr gute Ergebnisse mit den Eagles – Hotel California, leider bei 5 Minuten abgeschnitten, Peaceful easy feeling, Tequila Sunrise, mit den Bellamy Brothers – If I said you have a beautiful body und Liebe kann uns retten von Roland Kaiser.

What’s up von 4 non Blondes funktioniert nicht wirklich gut. Da ist vielleicht zu viel E-Gitarre im Song, also schwer zu erkennen, selbst für uns, glaube ich.